Neben der tatsächlichen Temperatur, welche mit unterschiedlichsten Thermometern festzustellen ist, gibt es die gefühlte Temperatur. Darunter wird verstanden, wie die Umgebungstemperatur vom Menschen individuell wahrgenommen wird, wobei verschiedene Faktoren dazu führen können, dass größere sowie kleinere Unterschiede zwischen der gefühlten und gemessenen Temperatur entstehen.
Welche Faktoren beeinflussen die Wahrnehmung der Temperatur?
Trägt man der Temperatur entsprechend angemessene Kleidung und bewegt sich bei mittlerer Luftfeuchtigkeit im Schatten so entspricht unser Empfinden der Temperatur der tatsächlichen, gemessenen Temperatur. Hält man sich jedoch in der Sonne bei hohem Gehalt von Wasserdampf auf, so fühlt sich die Temperatur höher an, als auf dem Thermometer angezeigt. Bei Wind hingegen haben wir das Gefühl von geringerer Temperatur. Auch die Strahlung von Häusern spielt bei der Wahrnehmung der Temperatur eine Rolle, ebenso wie der Aktivitätsgrad, ob und wie sehr wir in Bewegung sind oder lediglich ruhig sitzen.
Neben den äußerlichen Faktoren hat der Wärmehaushalt jedes Menschen individuellen Einfluss auf die Einschätzung der Temperatur. Dabei sind die Größe, das Gewicht, das Geschlecht aber auch der seelische Zustand zu berücksichtigen.
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Wie wird gefühlte Temperatur gemessen?
Damit wir nicht zu stark auskühlen beziehungsweise aufheizen, müssen sich der Wärmegewinn sowie die Wärmeabgabe des Menschen bei verschiedensten Aktivitäten im Gleichgewicht halten. Dabei helfen eine Menge an Regulationsmechanismen des menschlichen Körpers.
Für die Feststellung der gefühlten Temperatur gibt es keine direkte Temperaturmesstechnik. Sie wird mithilfe einer Simulierung aufwändig berechnet, wobei es sich um das „Klima-Michel-Modell“ handelt, welches vom Deutschen Wetterdienst entwickelt wurde. Dabei werden Windgeschwindigkeit, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit sowie die kurzen und langen Strahlungen der Sonne sowie der Umgebung beachtet. Als Modell wird dabei ein männlicher, virtueller Durchschnittstyp von 35 Jahren mit einer Größe von 1,75m bei 75kg Körpergewicht genommen. Dessen gefühlte Temperatur wird festgestellt beim Gehen mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit von 4km/h.
Beschrieben wird die gefühlte Temperatur mit der Bezeichnung Behaglichkeit, bei einer Temperatur zwischen 0 und 20 Grad. Liegt die gefühlte Temperatur bei unter 0 Grad, so erzeugt diese ein Kältegefühl, während sie bei über 20 Grad ein Wärmegefühl hervorruft.
Wie wird „tatsächliche“ Temperatur gemessen?
Die tatsächliche Temperatur kann mithilfe verschiedener Methoden der Temperaturmesstechnik gemessen werden. Dabei gilt die allgemein bekannte Maßeinheit Celsius. Wie warm es bei beispielsweise 0 beziehungsweise 100 Grad ist wurde von Forschern festgelegt, welche an der Entwicklung des Thermometers tüftelten.
Einige Thermometer bestehen aus einem Glasrohr, in welchem sich eine Flüssigkeit befindet. Diese dehnt sich bei Wärme aus und steigt somit im Röhrchen nach oben, während sie sich bei Kälte zusammenzieht und nach unten sinkt. Eine Zahlenskalierung hilft dabei, die Temperatur exakt abzulesen.
Bei der Flüssigkeit wurde Quecksilber oder Alkohol verwendet, wobei Quecksilber als genauer gilt, es jedoch giftige Dämpfe freisetzt, sollte das Glasröhrchen zerspringen. Daher sind Thermometer mit Alkohol ungefährlicher und zudem die günstigere Alternative, mit dem kleinen Nachteil, dass sie etwas ungenauer messen.
Außerdem gibt es Thermometer, welche mit einer Feder aus Metall funktionieren. Auch diese zieht sich je nach Temperatur zusammen oder dehnt sich aus und bewegt damit einen Zeiger. Die Anzeige bei diesen Thermometern ist rund. Oft sind solche in Drehknöpfen von Heizungen zu finden, wobei es nicht nur die Temperatur dieser misst, sondern hinzukommend die Regulierung der Wärme und Kälte übernimmt.
Zudem gibt es Thermometer mit elektrischen Fühlern, welcher für die Messung der Temperatur verantwortlich ist. Diese wird direkt als Zahl angezeigt auf einer Art Bildschirm. Heutzutage sind diese so günstig, dass sie mittlerweile überall eingesetzt werden.